Bildhauer Alex Schaufelbühl und Malerin Sibylle Bolliger stellen noch bis 2. April in der Zähnteschüür aus

Die Kunst von Alex Schaufelbühl und Sibylle Bolliger verbindet auf den ersten Blick wenig. Bei ihren Ansätzen gibt es aber Gemeinsamkeiten.

Der Bildhauer Alex Schaufelbühl arbeitet in Stein, Bronze und Holz. Seine Kunst kennt man in der Region auch aus dem öffentlichen Raum, wo er grossformatige Skulpturen realisiert – mittlerweile auch gerne aus Holz. Zum Material kam er vor Jahren durch Auftragsarbeiten für öffentliche Spielplätze. «Eichenholz hat mir die Möglichkeit gegeben, grössere Dimensionen zu erreichen und den Raum zu erobern», erklärt er. Das Material erlaube es ausserdem, in wenigen Tagen faszinierende Objekte zu modellieren. Dafür nutzt Schaufelbühl zwar martialische Gerätschaften wie die Kettensäge oder den Winkelschleifer, erschafft dabei aber lebendige Formen: «Ich kann mit der Kettensäge zeichnen», sagt er. Die Kettensägenkunst ermögliche es ihm, Strukturen sichtbar zu machen und gleichzeitig gespannte Flächen zu modellieren.

Tiere mit menschlichen Zügen In der Zähnteschüür-Ausstellung finden sich überwiegend tierische Darstellungen aus Holz und Bronze: Ein überdimensionierter Hecht aus Eichenholz, eine Schar geschnitzter Raben auf hochaufragenden Ästen oder der in Bronze gegossene Hase «Charly». Schaut er überheblich drein oder ist er doch eher verlegen? Seine Skulpturen vermittelten ein Geheimnis, erklärt Schaufelbühl, der seinen Tierfiguren gerne menschliche Eigenschaften verleiht. Das sei ein Kunstgriff: «Die Gesellschaft hat ein Problem mit menschlichen, skulpturierten Figuren», findet der Bildhauer, dem Ironie und Augenzwinkern nicht fremd sind. Seine Figuren sollen den Betrachter nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch dessen Herz erwärmen.

«Seele auf die Leinwand schütten» «Kunst im Allgemeinen muss gut tun», findet auch die Malerin Sibylle Bolliger aus Untersiggenthal, deren farbige Acryl-Bilder einen spannenden Kontrast zu den meist naturbelassenen Kunstwerken Schaufelbühls bilden. Auf einen Stil festlegen will sich Bolliger, die 2007 ihrem Drang zu malen nachgab und in Baden eine eigene Galerie führt, nicht. «So wie das Pendel des Lebens mal in die eine Richtung oder in die andere Richtung ausschlägt, so ist es auch bei meinen Bildern», erklärt die Künstlerin. Ihre Gemälde zeigen mal Gegenständliches, wie Stillleben von Pflanzen oder Früchten, dann wieder völlige abstrakte Motive. Bolliger liebt es darüber hinaus bei den Maltechniken zu variieren. Neben Farben und Formen spielt sie vor allem bei ihren Landschaftsbildern auch gerne mit Strukturen. Vor der Farbe trägt sie dazu eine spezielle Paste auf, die zu reliefartigen Effekten führt, welche sie wiederum in ihre Kompositionen miteinbezieht. Dass ihre Bilder nicht jedem gefallen können, dessen ist sie sich bewusst. Sie sei aber sehr dankbar für die Gabe des Malens und ihre Kreativität, sagt Bolliger: «So kann ich mich immer wieder von innen füllen». Gleichzeitig sollen ihre Bilder auch beim Betrachter «Herz und Seele berühren». Das Malen selbst sei etwas sehr Persönliches. Sie selbst schütte dabei im wahrsten Sinne des Wortes ihre Seele auf die Leinwand. «Kunst mit Seele» – vielleicht ist das die eigentliche Gemeinsamkeit im Werk der sonst sehr unterschiedlichen Künstler in der Zähnteschüür.

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